Die Covid-19-Pandemie zwang Unternehmen auf der ganzen Welt, von einem traditionellen Bürosetting auf Homeoffice umzustellen. Heute ist das Arbeiten von zuhause aus in Deutschland viel verbreiteter als zuvor, wie aus einer aktuellen Befragung des ZEW Mannheim hervorgeht. Die Umfrage zeigt auch, dass Unternehmen glauben, dass der Homeoffice-Boom auch nach der Pandemie anhalten wird. Darüber hinaus liefert die Studie wichtige Erkenntnisse darüber, wie Unternehmen im Verlauf der Pandemie ihre Einstellung zum Homeoffice geändert haben und wie sie die Produktivität der Mitarbeiter im Homeoffice derzeit beurteilen.
ZEW-Umfrage: Wie schätzen Unternehmen Homeoffice-Produktivität ein?
Über 1.100 Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe und der Informationswirtschaft, darunter die IKT-Branche, Mediendienstleister und wissensintensive Dienstleister, beteiligten sich im Juni 2022 an der ZEW-Befragung. Die befragten Unternehmen wurden gebeten, ihre Meinung zur Produktivität der Beschäftigten im Homeoffice im Vergleich zum traditionellen Büroarbeitsplatz zu teilen.
Laut der Befragung äußerte lediglich ein Drittel der Unternehmen eine optimistischere Einschätzung bezüglich der Produktivität ihrer Mitarbeiter im Homeoffice im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie. Weder Unternehmen im Dienstleistungsbereich noch solche im Verarbeitenden Gewerbe zeigten eine signifikante Verbesserung der Arbeitsleistung, obwohl der Einsatz von Homeoffice mittlerweile weit verbreitet ist.
Homeoffice-Produktivität enttäuscht: Nur jedes dritte Unternehmen erlebt Verbesserungen seit Beginn der Pandemie
Die zwangsweise Einführung von Homeoffice während der Pandemie könnte dazu geführt haben, dass Unternehmen ihre Meinung über die Produktivität nicht wesentlich verbessert haben. Möglicherweise hatten sie nicht genug Zeit, um die nötigen Anpassungen vorzunehmen und die volle Leistungsfähigkeit des Modells zu erkennen.
Im Zuge der Pandemie hat sich die Haltung der Unternehmen zum Homeoffice oft verschlechtert. Obwohl die Einschätzung der Homeoffice-Produktivität bei den meisten Unternehmen unverändert blieb (55 Prozent), haben einige große Unternehmen in der Informationswirtschaft ihre Meinung nach unten korrigiert. Etwa die Hälfte der kleineren Unternehmen mit 20 bis 99 Beschäftigten stimmte dieser Sichtweise zu, wie Erdsiek betonte.