Arbeitnehmerüberlassung: Definition, Arten und welche Vorteile Unternehmen davon haben
Definition: Was ist eine Arbeitnehmerüberlassung?
Bei einer Arbeitnehmerüberlassung steht das Unternehmen auf einer Seite, auf der anderen befindet sich der Personaldienstleister. Dazwischen steht der Arbeitnehmer, der im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses mit der Leihfirma an das Unternehmen verliehen wird. Der Tätigkeit liegt ein Arbeitsvertrag zugrunde, in dem alle Rechte und Pflichten geregelt sind.
Das Weisungsrecht liegt allerdings nicht beim Arbeitgeber, sondern bei dem entleihenden Unternehmen, der Arbeitnehmer unterliegt damit den Anweisungen dieser Firma. Entleiher und Verleiher schließen dafür einen Vertrag, der Entleiher zahlt eine Gebühr an den Verleiher. Letzterer zahlt auch das Gehalt an den Arbeitnehmer.
Damit ist eine Dreiecksbeziehung entstanden:
- Entleiher: Unternehmen, das weisungsberechtigt gegenüber dem Arbeitnehmer ist und eine Gebühr an den Entleiher zahlt
- Entleiher: Unternehmen, das einen Arbeitsvertrag mit dem Arbeitnehmer schließt und diesen zur Verfügung stellt
- Arbeitnehmer: angestellt beim Verleiher, weisungsgebunden gegenüber dem Entleiher
Video: Lebenslauf KILLER – Zeitarbeit & Arbeitnehmerüberlassung (Achtung!)
Vor- und Nachteile der Arbeitnehmerüberlassung
Fallen Mitarbeiter aus, können diese im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung rasch ersetzt werden. Der damit verbundene Nachteil ist jedoch, dass diese Arbeitnehmer mit den Vorgängen im Unternehmen nicht vertraut sind und erst eingearbeitet werden müssen. Dies ist aufwendig und benötigt häufig viel Zeit.
Bei schwankender Nachfrage oder einem saisonal bedingten Mehraufwand können Unternehmen dank der Arbeitnehmerüberlassung rasch reagieren. Es ist möglich, das Personal je nach Bedarf aufzustocken oder auf einem geringeren Level zu halten. Somit müssen keine Aufträge abgelehnt werden, weil Mitarbeiter fehlen. Gerade in Zeiten, in denen das Unternehmen mit einem hohen Krankenstand unter den Beschäftigten zu kämpfen hat, können mithilfe der Arbeitnehmerüberlassung die Alltagsaufgaben weiterhin bewältigt werden.
Das entleihende Unternehmen muss nicht erst aufwendig nach Personal suchen. Es meldet seinen Bedarf einfach bei der Entleihfirma an und bekommt den benötigten Mitarbeiter. Allerdings ist es auch möglich, dass dieser nicht zu 100 Prozent auf die Stelle passt. Ist der Mitarbeiter erst einmal eingearbeitet, kann der Nachteil der Überlassungshöchstdauer zum Tragen kommen. Der Angestellte erfüllt seinen Job vielleicht gut, kann aber nur für eine vereinbarte Zeit im Unternehmen bleiben. Diesem geht ein inzwischen eingearbeiteter und erfahrener Mitarbeiter verloren und es muss eine neue Person gefunden werden, die die Aufgaben übernimmt. Immer wechselnde Mitarbeiter haben meist kein Loyalitätsgefühl gegenüber dem Unternehmen, in dem sie für einige Zeit tätig sind. Auch das ist ein nicht zu unterschätzender Nachteil.