Jobs im Ausland: Infos & Tipps für Weltenbummler

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Egal, ob nach der Schule oder der Ausbildung, nach oder während des Studiums oder als Arbeitnehmer: Jobs im Ausland sind gefragt und jeder Zweite kann sich vorstellen, irgendwo anders auf der Welt zu arbeiten. Kein Problem mit der richtigen Vorbereitung.

Jobs im Ausland: grundlegende Überlegungen

Jobs im Ausland sind gefragt wie nie und es gibt sogar bestimmte Präferenzen, was die Zielländer angeht. Vor allem Spanien, Norwegen und Großbritannien sind die europäischen Länder, in denen die meisten Menschen gern arbeiten möchten. Auch Schweden, Italien und Portugal, Irland, Frankreich und die Schweiz sind spannende Länder für alle, die gern im Ausland arbeiten möchten. Allerdings führt Spanien die Hitliste in Europa an und fast jeder Dritte möchte zeitweise dort arbeiten oder für immer sein Glück finden.

Die Beliebtheit Großbritanniens verwundert leicht, da die Einreisebestimmungen mit dem Austritt aus der EU deutlich erschwert worden sind. Und außerhalb Europas? Hier suchen die meisten Interessenten nach Stellen in den USA, in Kanada oder Australien. Zu den Top-Zielen der Welt gehören auch Neuseeland, Japan, Thailand und Costa Rica. Dabei sind die USA als internationales Zielland ebenso beliebt wie Spanien, wenn nur innerhalb Europas gesucht wird.

Darum sind Jobs im Ausland so gefragt

Viele Jobsuchende, die sich in anderen Ländern orientieren, agieren nicht aus der Arbeitslosigkeit heraus oder sehen in Deutschland keine Chancen mehr in ihrem Beruf.

Vielmehr sind es andere Gründe, die irgendwo zwischen dem Wunsch, einen Langzeiturlaub mit ein wenig Arbeit zu finanzieren, und dem Karrieresprung im Inland liegen. Auf Nachfragen werden unter anderem die folgenden Gründe genannt:

  • Kennenlernen einer fremden Kultur
  • Erwerb neuer oder Festigung bestehender Sprachkenntnisse
  • „einfach mal aus dem Alltag ausbrechen“
  • Aufwerten des Lebenslaufs
  • Verbesserung des beruflichen und privaten Netzwerkes
  • in anderen Regionen der Erde helfen

Während viele Menschen, die nach Jobs in aller Welt suchen, davon ausgehen, dass sich davon auch ihr Gehalt im aktuellen Job verbessern wird, besagen Studien zur Gehaltsentwicklung nach einem Auslandsaufenthalt aber etwas anderes. Denn: Der Auslandsaufenthalt bedeutet nicht unbedingt eine Gehaltsmaximierung, zumindest nicht, wenn der Betreffende nur ein- oder zweimal für kurze Zeit im Ausland war.

Wer jedoch ein echter Globetrotter ist und mindestens vier Auslandsaufenthalte vorweisen kann, macht einen Sprung auf der Gehaltsleiter. Sicherlich sind diese Studienergebnisse nicht allgemeingültig, doch sie belegen zumindest, dass ein Gehaltsplus nicht unbedingt vorauszusetzen ist.

Während viele Menschen, die nach Jobs in aller Welt suchen, davon ausgehen, dass sich davon auch ihr Gehalt im aktuellen Job verbessern wird, besagen Studien zur Gehaltsentwicklung nach einem Auslandsaufenthalt aber etwas anderes. (Foto: AdobeStock - 853306800  Pixel-Shot)

Während viele Menschen, die nach Jobs in aller Welt suchen, davon ausgehen, dass sich davon auch ihr Gehalt im aktuellen Job verbessern wird, besagen Studien zur Gehaltsentwicklung nach einem Auslandsaufenthalt aber etwas anderes. (Foto: AdobeStock – 853306800 Pixel-Shot)

Jobs im Ausland finden

Der Wunsch ist da: Die Jobsuche soll im Ausland erfolgen, weil eine Auswanderung oder wenigstens ein zeitweiser Aufenthalt im Ausland geplant ist.

Nun gilt es aber, interessante Stellen zu finden, denn ohne Job keine Aufenthaltsgenehmigung.

Die Jobsuche selbst erfolgt dann wie im Inland auch. Auf verschiedenen Websites kann gezielt nach Jobs innerhalb Europas oder auf der ganzen Welt gesucht werden.

Beispiele für derartige Jobseiten sind:

  • EURES
  • Yobbers
  • Job-Traveler

Auch auf den bekannten Jobseiten wie Stepstone, Indeed und Co. kann gezielt nach Angeboten für Auslandsjobs gesucht werden.

Ebenfalls möglich: die Jobsuche auf den Webseiten der Unternehmen, die für eine Anstellung infrage kommen. Die meisten Firmen haben Karriereseiten auf ihrer Homepage und weisen dort entsprechende Stellen aus.

Danach geht es an die Erstellung der Bewerbungsunterlagen, die je nach Vorkenntnissen, Qualifikation und Berufserfahrung unterschiedlich umfangreich sein können.

Wichtig: Die Unterlagen sollten dem Standard des gewünschten Ziellandes angepasst werden. Zudem verlangen manche Arbeitgeber bereits bei der Bewerbung den Nachweis über ein erteiltes Visum oder eine Arbeitserlaubnis.

Nicht vergessen: Die Sprache stellt mitunter ein Hindernis dar. Sicherlich ist es in den meisten Ländern der Welt möglich, sich allein auf Englisch zu verständigen. Doch wer beispielsweise in Frankreich arbeiten möchte, stößt dort mitunter auf wenig Gegenliebe.

Viele Franzosen hören immer noch lieber ein gebrochenes Französisch als ein gutes Englisch. Da die Ausreise meist nicht kurzfristig ansteht, bleibt in der Regel noch genügend Zeit, einen Intensivkurs zur Auffrischung oder zum Erwerb der nötigen Sprachkenntnisse zu belegen.

Konkrete Vorbereitungen zum Arbeiten in Europa und der Welt

Es ist natürlich nicht möglich, einfach irgendwohin zu reisen und auf gut Glück nach Jobs zu suchen. Theoretisch geht das zwar schon, praktisch scheitert ein solches Vorhaben aber in der Regel an der Aufenthaltserlaubnis oder am nötigen Kleingeld. Daher gilt: Erst bewerben, die passenden Stellen finden und dann ausreisen. Gut zu wissen: Innerhalb Europas braucht es keine separate Erlaubnis zum Arbeiten im Ausland.

Es gilt die sogenannte Personenfreizügigkeit, die besagt, dass jeder Bürger der EU in einem anderen Mitgliedsstaat arbeiten und leben kann. Dafür gibt es auch keine zeitlichen Beschränkungen. Im internationalen Ausland gelten jedoch andere Regeln. Zudem ist es möglich, dass in bestimmten Berufen Einschränkungen bestehen.

So können Jobs an bestimmten Qualifikationen geknüpft sein, wie das etwa bei Ärzten, Lehrern und Rechtsanwälten der Fall ist. Die Europäische Union führt eine entsprechende Datenbank, in der reglementierte Berufe aufgelistet sind und welche Qualifikationen dafür nötig sind.

Das ist für Jobs im Ausland wichtig

Umfragen haben ergeben: Jeder Zweite würde gern im Ausland arbeiten. Dafür sind jedoch einige Vorbereitungen nötig:

  • Versicherungen: Nicht nur die Krankenversicherung muss auf den Prüfstand gestellt werden. Diese gilt zwar in der Regel innerhalb der EU, nicht jedoch im außereuropäischen Raum. Private Krankenversicherungen mit Auslandsschutz hingegen gelten weltweit. Doch auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann je nach Dauer des Jobs sinnvoll sein. Zudem ist die Unfallversicherung wichtig, sie muss ebenfalls auf einen möglichen weltweiten Schutz überprüft oder entsprechend erweitert werden.
  • Lebenshaltungskosten: Es gehört zu den wichtigsten Vorinformationen, herauszufinden, wie hoch die Lebenshaltungskosten im Zielland sein werden. Reicht das Gehalt aus dem anvisierten Job dafür? Wie viel vom Ersparten muss eingeplant werden? Bei der Finanzplanung sollten überdies die Reisekosten sowie Gebühren für die Ausstellung nötiger Dokumente nicht vergessen werden.
  • Dokumente: Um innerhalb der EU zu reisen und zu arbeiten, brauchen Interessierte nur einen Personalausweis oder Reisepass. Sinnvoll sind zudem Qualifikationsnachweise für die entsprechende Stelle, auch (übersetzte) Arbeitszeugnisse können für die Bewerbung hilfreich sein.
  • Rentenversicherung: Versicherungszeiten, die im EU- und EWR-Ausland erworben wurden, können unter bestimmten Voraussetzungen bei der Rente angerechnet werden. Das gilt auch für die Zeit, in denen Rentenansprüche in der Schweiz erworben wurden. Ansprechpartner zur Klärung der Versicherungszeiten ist die Deutsche Rentenversicherung Bund in Berlin. Es ist zudem empfehlenswert, sich vorab über die geltenden Rentenregelungen im Zielland zu informieren.

Unter bestimmten Voraussetzungen ist es übrigens auch für Empfänger von Arbeitslosengeld möglich, außerhalb Deutschlands zu leben und den Anspruch auf Arbeitslosengeld einfach mitzunehmen. Dieser kann zunächst für drei Monate nach vorheriger Anspruchsprüfung verlängert werden.

Durchführbar ist der Auslandsaufenthalt aber unter den genannten Bedingungen nur, wenn er sich auf Länder des Europäischen Wirtschaftsraums erstreckt, was die EU-Mitgliedsstaaten sowie Norwegen, Island und Liechtenstein einschließt. Außerdem kann der Arbeitslosengeldanspruch bei einem Aufenthalt in der Schweiz bestehen bleiben.

Die Rückreise nach Deutschland

Der Auslandsaufenthalt ist irgendwann zu Ende, wenn nicht gerade von Anfang an das Auswandern geplant war. Wichtig ist nun, sich entsprechende Nachweise über den Job aufzuheben. Dazu zählen unter anderem Arbeitsbescheinigungen, Zeugnisse und Bestätigungen über Versicherungszeiten. Um diese Nachweise rechtzeitig zu erhalten, sollten sich Auslandsjobber direkt vor Ort über die nötigen Dokumente erkundigen. Nach der Rückkehr nach Deutschland ist es wichtig, Kontakt mit dem Rentenversicherer aufzunehmen und sich bei der Krankenasse zu melden. Nun können die nötigen Schritte in die Wege geleitet werden, damit hierzulande ein ausreichender Versicherungsschutz besteht und keine Ansprüche verlorengehen.

Der Auslandsaufenthalt ist irgendwann zu Ende, wenn nicht gerade von Anfang an das Auswandern geplant war. (Foto: AdobeStock - 345236706  Максим Ирха)

Der Auslandsaufenthalt ist irgendwann zu Ende, wenn nicht gerade von Anfang an das Auswandern geplant war. (Foto: AdobeStock – 345236706 Максим Ирха)

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