Längstes deutsches Wort: über lange Wörter, deren Sinnhaftigkeit und die längsten Isogramme

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Längstes deutsches Wort: über lange Wörter, deren Sinnhaftigkeit und die längsten Isogramme

Die Nominalkomposition im Deutschen ist ein faszinierendes Phänomen, das es ermöglicht, mehrere Substantive zu einem einzigen, oft sehr langen Wort zu verschmelzen. Diese Methode wird oft verwendet, um komplexe Konzepte oder Sachverhalte präzise zu beschreiben. Das längste deutsche Wort, das durch Nominalkomposition gebildet wird, ist ein berühmtes Beispiel für diese sprachliche Eigenschaft.
Es zeigt die Flexibilität und Kreativität der deutschen Sprache, die es erlaubt, Wörter von beeindruckender Länge zu schaffen, ohne dabei grammatische Regeln zu verletzen. Diese Eigenschaft macht die deutsche Sprache sowohl einzigartig als auch herausfordernd, besonders für Nicht-Muttersprachler. Trotzdem trägt die Nominalkomposition dazu bei, dass die deutsche Sprache reichhaltig und nuanciert bleibt, und zeigt, wie vielfältig sie sein kann, um komplexe Gedanken und Konzepte auszudrücken.
Das längste deutsche Wort findet sich im DudenDas sind die längsten Isogramme

Das längste deutsche Wort findet sich im Duden

Theoretisch können dank einiger Besonderheiten der deutschen Sprache Wörter unendlich lang verlängert werden.

Beispiele für sehr lange Wörter sind:

  • Kleingartenparzellengrundstücksgrenzeobergenzenrichtline
  • Bildschirmbetrachtungsaufmerksamkeitsschwelle“.

Dank der Möglichkeit, die Substantive über das „Binde-s“ miteinander zu verbinden, sind sehr lang Wortbildungen möglich.

Die „Nominalkomposition“ sorgt dafür, dass die Worte je nach Ideenreichtum weiter verlängert werden können. Allerdings findet nicht jedes lange Wort automatisch einen Platz im Duden.

Um dort zu erscheinen, muss das betreffende Wort eine nachgewiesene sprachliche Relevanz haben und beispielsweise in einer Publikation benutzt worden sein.

Nur dann gilt das Wort als gebräuchlich, was wiederum die Basis dafür ist, dass eine Aufnahme in den Duden erfolgt.

Die folgenden Kriterien setzt der Duden an:

  • Wort darf kein Fantasiewort sein.
  • Das Wort wird nicht durch Bindestriche oder Leerzeichen getrennt, die Schreibung wird nicht unterbrochen.
  • Das Wort muss einen Lexikoneintrag haben.

Diese Kriterien haben die folgenden langen Wörter erfüllt und finden sich daher auch im Duden:

  • Aufmerksamkeitsdefizithyperaktivitätsstörung
  • Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung
  • Donaudampfschifffahrtsgesellschaft
  • Arbeiterunfallversicherungsgesetz
  • Bundesausbildungsförderungsgesetz
  • Finanzdienstleistungsunternehmen
  • Finanzmarktstabilisierungsgesetz
  • Straßenverkehrszulassungsordnung
  • Veranstaltungsinformationsdienst

Bis zum Jahr 2013 war das „Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz“ das längste deutsche Wort.

Das Gesetz selbst wurde jedoch in dem genannten Jahr außer Kraft gesetzt, in der Folge ist auch der Name des Gesetzes verschwunden.

Auch andere Sprachen kennen lange Wörter:

  • Englisch: Pneumonoultramicroscopicsilicovolcanoconiosis (eine Lungenkrankheit)
  • Französisch: hippopotomonstrosesquipédaliophobique (Angst vor langen Wörtern)
  • Spanisch: anticonstitucionalmente (verfassungswidrig)
Sind lange Wörter sinnvoll?
Diese Frage lässt sich ganz klar mit „nein“ beantworten. Ist ein Wort zu lang, wird der Lesefluss behindert. Sprachwissenschaftler sprechen von „semantischen Stolpersteinen“. Ein Wort gilt als zu lang, wenn es mehr als zwei bis drei Zentimeter misst und nicht mehr auf den ersten Blick erfasst werden kann. Wer zum Anfang des Wortes zurückspringen muss, um es zu verstehen, ist über ein solches Wortungetüm gestolpert.

Video: Was ist das LÄNGSTE WORT IM DEUTSCHEN? (Wortschatz erweitern Aussprache Wörter lernen)

Das sind die längsten Isogramme

Isogramme sind Wörter, in denen sich Buchstaben nicht doppeln. Das Gegenstück dazu ist das Pangramm, in dem alle Buchstaben des Alphabets wenigstens einmal vorkommen.

Ein echtes Pangramm ist demnach auch ein Isogramm. Ein beliebtes Beispiel ist der Klugschwätzer oder die Klugschwätzerin.

Das derzeit längste Isogramm ist „Heizölrückstoßabdämpfung“, doch das Wort findet sich nicht im Duden.

Ebenso fantasievoll sind die „Boxkampfjuryschützlinge“ und die „Zwölftonmusikbücherjagd“. Derartige Fantasiewörter lassen sich nach dem oben erwähnten Vorbild der Nominalkomposition bilden.

Bekannter hingegen und auch im täglichen Sprachgebrauch vorkommend sind der „Tarifdschungel“, „dokumentarisch“ und „Bockwurstzipfel“. Auch das Englisch kennt Isogramme.

Hier ist mit 15 Buchstaben führend das Wort „uncopyrightable“.

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