Opportunismus: Begriffsklärung, Vorteile und strategischer Opportunismus
Opportunismus: Begriffsklärung
Wer dazu bereit ist, seine eigenen Prinzipien bei Bedarf über Bord zu werfen und sich und sein Verhalten ständig neu anzupassen, folgt den Grundsätzen des Opportunismus. Gemeint ist damit demnach eine Verhaltensweise von Menschen, die stets nach dem eigenen Vorteil trachten und die Belange anderer unterordnen. Geltende Regeln spielen ebenfalls eine minder wichtige Rolle. Positiv betrachtet könnte aber auch von Pragmatismus gesprochen werden, da die opportun handelnden Menschen aus der jeweiligen Situation das Beste holen. Dies ist allerdings eine sehr wohlwollende Art und Weise, Opportunismus zu beschreiben, denn auch Prinzipienlosigkeit und Egoismus werden damit in Verbindung gebracht. Ein Opportunist beurteilt eine Lage immer danach, wie sich diese für ihn am besten nutzen lässt.
Video: Opportunistisch
Strategischer Opportunismus hilft weiter
Eine Person, die den Opportunismus im Privaten lebt, versucht meist nur, Auseinandersetzungen und Diskussionen aus dem Weg zu gehen. Man möchte „in Ruhe leben“ und „keinen Streit haben“. Das wiederum sorgt dafür, dass andere Personen Meinungen durchsetzen können, die mitunter gar nicht durchsetzungswürdig sind. Im Geschäftsleben kann der Opportunismus jedoch sehr sinnvoll sein. Verfolgt jemand ein langfristiges Ziel, welches trotz bestimmter Risiken und Hindernisse erreicht werden soll, ist eine opportune Herangehensweise mitunter hilfreich.
Es werden kleine Umwege in Kauf genommen, wobei der betreffende Entscheider immer wieder auf den ursprünglichen Weg zurückkehrt. Selten wird ein Ziel geradlinig verfolgt und erreicht, häufig müssen Kompromisse eingegangen und zusätzliche Wege eingeschlagen werden. Wichtig ist am Ende jedoch, zurückzukehren und das große Ziel weiter zu verfolgen.
Es wird davon ausgegangen, dass vor allem Führungskräfte strategische Opportunisten sind. Sie haben ein Ziel, das meist in der Umsatz- und Gewinnsteigerung oder in der Markenbekanntheit des Unternehmens liegt. Sie müssen jedoch auch das Wohl der Mitarbeiter sowie Entscheidungen der Unternehmenseigner im Auge behalten. Entsprechende Handlungen und Meinungen sind zu berücksichtigen, dennoch wird das definierte Unternehmensziel verfolgt. Wird ein strategischer Opportunismus gepflegt, handelt es sich demnach meist nicht um den Opportunismus im negativen Sinne, sondern eher um Zielstrebigkeit, Pragmatismus und die Fähigkeit, Risiken und Gefahren zu berücksichtigen.